Hallo liebe Tierfreunde.
Tja, Ostern ist längst vorbei. Wir haben wunderschöne Tage mit Byron verbracht und sie voll und ganz genossen. Bei unserer Familie ist Ostern fast wie Weihnachten. Das heißt, die ganze Familie kommt zusammen. Man isst am Karfreitag ein reichhaltiges Frühstück mit allem Drum und Dran und beschenkt sich gegenseitig mit Osternestern. Natürlich darf dabei das ausgiebige Eiertütschen nicht fehlen. Der Star der Feierlichkeiten war natürlich – wen wundert es – Byron. Er wurde nach Strich und Faden gehätschelt, konnte unzählige Streicheleinheiten entgegen nehmen und wurde für seine guten "Tischmanieren" bewundert. Wahrlich ein Prachtskerl, den man gerne mitnimmt.
Am Ostersonntag ging es dann weiter, konnte doch an diesem Tag der Geburtstag meiner Schwester gefeiert werden. Es gab eine Grillade im Garten meiner Schwester. Byron war äußerst interessiert, den Grill-Vorgang näher kennen zu lernen. Er wich dem "Cheminée-Meister", welcher für die richtige Glut und das Grillieren der Fleischstücke verantwortlich war, nicht von der Seite. Byron half sogar, das Papier, in dem das Fleisch eingepackt war, zu entsorgen. Jedenfalls trug er es gewissenhaft im Garten herum und zeigte es jedem, der es sehen wollte oder auch nicht. Er trennte sich schließlich nur ungern davon. Sein ganzes Tun und Handeln war geprägt von Liebenswürdigkeit und Charme, so dass er die Herzen der Anwesenden im Sturm eroberte. Am Schluss hieß es auf jeden Fall: "Nehmt Byron das nächste Mal ruhig wieder mit." Na, das hört doch die stolze Hundebesitzerin und der nicht minder stolze Hundebesitzer gerne...
Die Folgetage nach Ostern entwickelten sich dann für Byron etwas weniger gut. Wir hatten ja immer den Eindruck, dass Byron in den Hinterläufen – im Gegensatz zu vorne, wo er äußerst breit und kräftig ist - sehr wenig Kraft hat, hofften jedoch, dass sich die Muskeln mit dem täglichen Laufen entwickeln werden. Jedenfalls begann er plötzlich mit der rechten Hinterpfote immer mehr zu humpeln. Obwohl wir sofort den "Schongang" einschalteten, stand er plötzlich nur noch auf drei Beinen. Angstvoll (wir haben ja noch die jahrelangen Beschwerden unserer Hündin Laura wegen ihrer Hüftdysplasie vor Augen) gingen wir sofort zum Tierarzt und ließen ihn röntgen. Aber ufff... wir konnten glücklicherweise aufatmen. Von Hüftdysplasie ist weit und breit nichts zu sehen. Allerdings stellte der Tierarzt eine leichte Arthrose im rechten Bein fest. Er gab uns ein Schmerzmittel für Byron mit und verordnete bis auf weiteres Leinenzwang. Ja, es geht nun etwas besser, die Schmerzmittel habe ich seit zwei Tagen weggelassen. Aber noch immer halten wir ihn an der langen Leine und lassen ihn nicht frei laufen. Er ist halt schon sehr wild, wenn er frei ist. Er liebt das Laufen eben wie wahnsinnig. Er rennt immer von einer Seite auf die andere, schnüffelt wie wild und erkundigt jedes Gebüsch und jeden Baum im Wald. Der Tierarzt hat uns einen ganz langsamen Aufbau empfohlen, das heißt: momentan nicht länger als 30 Minuten an einem Stück laufen, dann jede Woche fünf Minuten dazu. Das ist ganz schön hart für Byron und auch für uns. Aber wir müssen uns in Geduld üben, sonst wird das Beinchen nie wirklich besser.
Der Tierarzt-Check brachte auch zu Tage, dass Byron bereits – und jetzt werden Sie staunen - ganze fünf Kilos abgenommen hat. Von 40 runter auf 35. Der Knuddel-Byron ist fast ganz verschwunden. Byron entwickelt sich zu einem straffen Kerl. Gemäß Tierarzt ist das Endziel angesichts der (relativ kleinen) Grösse von Byron 30 bis höchstens 32 Kilos. Na das schaffen wir doch noch mit Links!
Zwischenzeitlich besuche ich mit Byron auch jeden Freitag das Hundetraining. Byron zeigt sich interessiert und lernwillig, oft aber auch etwas ängstlich. Vor allem dann, wenn es gilt, durch Betonröhren zu marschieren oder sonstige (schmale, aber hohe) Hindernisse zu überschreiten. Es ist halt alles neu für ihn. Vermutlich sieht er auch nicht ein, warum er nun unbedingt durch diese Röhre kriechen muss (irgendwo ist das ja auch verständlich, ich möchte es ja auch nicht tun).
Ein weiteres Problem, das uns auch schon beim sonstigen Spazierengehen aufgefallen ist, tritt verstärkt beim Hundetraining auf. Byron zeigt sich leider gegenüber anderen Rüden etwas agressiv. Sobald er einen Rüden sichtet, stellt er die Haare. Zwar beriecht er zuerst den anderen Hund, aber nach kurzer Zeit beginnt er ganz plötzlich sehr stark zu knurren und zu bellen. Wir haben Mühe, dieses Verhalten zu deuten. Musste er sich wohl in seinem früheren Leben gegen Rüden behaupten? Will er uns beschützen? Der Trainer hat Byron deswegen bereits ein paar Mal so richtig auf Schwyzerdütsch die Meinung gesagt. Er meint, dass man da durchgreifen müsse. Aber bisher hat sich sein Verhalten leider nicht geändert. Natürlich geben auch wir ihm jedes Mal zu verstehen, dass sein Verhalten "Pfui" sei. Mit den Weibchen hingegen hat er viel weniger Probleme. Die Begegnungen mit Hündinnen laufen viel besser ab. Da ist er auch zu einem Spielchen bereit.
Aber zum Schluss noch eine Supernachricht: Unsere Katze Lya hat sich voll und ganz an Byron gewöhnt. Sie liegt nun vor Byron entspannt auf dem Rücken und lässt sich von ihm ausgiebig beschnüffeln und knuddeln. Überhaupt versteht sich Byron sehr gut mit Katzen, er hat sich auch mit diversen Nachbarskatzen – diese kannten auch unsere vorherige Hündin Laura alle sehr gut und haben daher eigentlich keine Angst vor Hunden – angefreundet. Wunderschön zu sehen!
So liebe Tierfreunde, ich komme zum Schluss und wünsche Ihnen nun eine ruhige Nacht und grüsse Sie herzlich aus der Schweiz.
PS: Ganz liebe Grüsse auch von meinem Mann.
Evelyne
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